»Es geht nicht darum die Asche zu erhalten sondern die Fackel weiter zu tragen.«
Wieso Wiege der Luftwaffe? Hier wurden die ersten Strahlflugzeugführer graduiert und am 13.11.1956 auch die ersten Flugzeuge in Dienst gestellt.
Am 9. April 1945 bombardierten 338 B-17 der 1. Luftdivison und der 8. Luftwaffengruppe 867 den Flugplatz. Dabei wurden 50 direkte Treffer auf Startbahn, Hallen und andere Einrichtungen
verzeichnet. Das war er einzige ernsthafte Angriff auf den Platz, die Alliierten wollten durch den Angriff verhindern, das der Platz für den Einsatz von Düsenjägern vorbereitet wurde.
Als die USAF im April 1945 den Fliegerhorst in Besitz nahm, fanden sie einen von der Zivilbevölkerung und Kriegsgefangenen geplünderten und verwüsteten Platz vor.
Die erste stationierte amerikanische Einheit war ein Pionierbataillon. Im November bezog das USAF/ET Ersatzdepot ein provisorisches Hauptquartier auf dem Flugplatz. Neben dem 70. Jagdgeschwader
(vom 28. Juli - 9. November 1945) waren die 306. Bombergruppe (vom 16. August - 13. September 1946) und die 10. Aufklärungsgruppe stationiert. Die 306. Bombergruppe hatte den besonderen Auftrag
Westeuropa und Nordafrika kartografisch zu erfassen. Sie nutzten dazu die B-17, die Aufgabe wurde von der 10. Aufklärungsgruppe mit P-38 und P-51 fortgesetzt.
"Fox able One"
Am 12. Juli 1948 überqueren 16 F-80 der 56th Fighter Group aus Selfridge, Michigan über Gosse Bay und den Hebriden den Atlantik und landen am 25. Juli 1948 in
Fürstenfeldbruck. Begleitet wurden sie von 2 B-17 pro Streckenabschnitt mit Rettungsbooten, sowie zusätzlich einer B-29 als Wetterstation. Technische Untersützung leisteten 2 C-54 und eine C-47.
Die 117th Tactical Reconnaissance Wing wurde am 27. Januar 1952 als Einheit der Nationalgarde aktiviert. ALs Einsatzbasis in Europa wurde die Toul Rosiéres-Air Base in Frankreich gewählt. Da der
Platz aber zu dieser Zeit noch nicht so weit war Düsenflugzeuge aufzunehmen, verblieb das Hauptquartier in Frankreich und die beiden RF-80A Staffeln wurden nach Deutschland verlegt. Unter anderem
kam die 112. und die 157 nach Fürstenfeldbruck.
Die Aufgabe des Geschwaders war die taktische und fotografishce Aufklärung bei Tag und Nacht. Die 14 RF-80 wurden dabei für die Tagaufklärung und die 15 RB-26C für die Nachtaufklärung genutzt.
Darüber hinaus war jeder Staffel 1 T-33 zugeteilt.
Kennungen:
112. Tactical Reconnaissance Squadron (RB-26C) gelbe Streifen am Heck
157. Tactical Reconnaissance Squadron (RF-80A) rote Streifen am Heck
Am 9. Juli 1952 wurde die Einheit deaktiviert.
Am 9. Juli 1952 wurde gleichzeitig mit der Ausserdienststellung der 117. TRW die 10th Tactical Reconnaissance Wing aktiviert. Heimatbasis war Pope Field/North Carolina. Die ehemaligen Staffeln
der 117. TRW wurde wie folgt umbenannt:
Die 112th Tactical Reconnaissance Squadron wurde die 1th Tactical Reconnaissance Squadron
Die 157th Tactical Reconnaissance Squadron wurde die 38th Tactical Reconnaissance Squadron
Die 10th Tactical Reconnaissance Wing wurde der Nachfolger der 10th Tactical Reconnaissance Group, die bereits 1947 in Fürstenfeldbruck stationiert war. Dadurch sollte diese für ihre Verdienste
im WWII gewürdigt werden.
Gleichzeitig mit der Umbenennung des Geschwaders wurde festgestellt, das die Start- und Landebahn in Toul Air Base immer noch nicht für den Einsatz von Düsenflugzeugen geeignet war. Daher
entschloss man sich, die 38th TRS die mit RF-80A ausgerüstet war, weiterhin in Fürstenfeldbruck zu stationieren. Die 1th TRS mit ihren RB-26A, verlegte dagegen nach Frankreich.
Die RF-80 bekamen eine neue Bemalung in Form von roten Blitzen am Seitenleitwerk und blauen Blitzen im Mittelteil des Rumpfes und an den Tip-Tanks.
Die 10th Tactical Reconnaissance Wing verblieb noch bis 9. Mai 1953 in Fürstenfeldbruck und verlegte dann nach Spangdahlem Air Base in Rheinland Pfalz
Am 13. August 1948 wurde die 36. Fighter Wing nach Fürstenfeldbruck als Einsatzgeschwader beordert. Die Einheit verlegte von Howard AFB/Panama, in der Kanal-Zone nach Deutschland.
Als das Geschwader in Deutschland ankam, wurde es die erste USAF-Einheit, die mit Düsenflugzeugen ausgerüstet wurde. Es war die Lockheed F-80A /B.
Aktive Staffeln des Geschwaders waren:
22d Staffel (F-80A /B, Rotes Farbband)
23d Staffel (F-80A /B, Blaues Farbband)
53d Staffel (F-80A /B, Grünes Farbband)
Die Markierungen des Geschwaders bestand aus einer farbigen Markierung als Ring unterhalb der Kanzel. Außerdem leuchtete an der Zusatztankaussenseite, ein Blitz über die ganze Länge.
Gleichzeitig mit der Umbenennung in Fighter Bomber Wing wird die 36th Fighter Wing ab 20. Januar 1950 mit der F-84 E "Thunderjet" ausgerüstet. Diese war durch ihre geraden Flügel, besonders gut
geeignet für militärischen Kunstflug, obwohl ihr die notwendige "Power" fehlte.
Im November 1953 wurde die 7330th Training Wing in Fursty aufgestellt. Ihre Aufgabe war die Aus- und Weiterbildung der angehenden Luftfahrzeugführer innerhalb des MDAP (Mutual Assistance Program)
Programms. Teilnehmende Nationen flogen u.a. den Trainer Lockheed T-33.
Um den Fliegerhorst Fürstenfeldbruck zu betreiben und zu unterhalten waren Logistik- und Verwaltungseinheiten notwendig. Sie bereiteten die Stationierung und die notwendigen Maßnahmen vor, um die
taktischen Einheiten zu unterstützen, die Fursty als Ausgangsbasis nutzten.
1957 wurde der Fliegerhorst noch gemeinsam durch USA und Deutschland genutzt, bis die "7330th Fighter Training Wing" umgewandelt wurde in die "7367th Fighter Training Group"
wurde 1960 aufgelöst.
Das erste US-Acro-Demoteam waren die "Acrojets". Diese hatten Vorführungen schon 1949 auf der Williams AFB/Arizona, durchgeführt. Das Team bestand bis zu zum Ausbruch des Koreakriegs 1950.
Später gab es wieder ein "Acrojet"
Team, als die amerikanischen Fluglehrer auf der T-33 in Fursty die Ausbildung innerhalb des MDAP Programms durchführten
Die Aufstellung der Flugzeugführerschule "B" beginnt am 1. Juni 1956, Oberst Hrabak ist der erste Kommandeur.
Während die Flugzeugführerschule "B" und das Kommando der Schulen aufgebaut wird, läuft die Ausbildung bei der 7330th Training Wing weiter.
Die Flugzeugführerschule "B" und das Kommando der Schulen, sowie die 7330th Training Wing und das USAFE Training Command laufen bis zum Abzug der US AIR FORCE im Mai 1960 parallel.
Die Waffenschule der Luftwaffe 50 verlegt am 4. Februar 1964 von Erding nach Fürstenfeldbruck. Dort wird unter Zusammenlegung mit der Flugzeugführerschule "B", die Waffenschule der Luftwaffe 50 nach einer neuen STAN vom 1. Dezember 1963 eingerichtet.
Am 29. September 1978 wird die Waffenschule der Luftwaffe 50 in Jagdbombergeschwader 49 umbenannt. Gleichzeitig wird man dem Doppelauftrag, Schule und Einsatzverband, durch eine verbandsinterne
Umgliederung gerecht.
Das JaboG 49 wird in 4 Gruppen gegliedert:
Fliegendegruppe
Technischegruppe
Fliegerhorstgruppe
In der vierten Gruppe, der Lufttaktischen Lehr- und Versuchsgruppe, werden alle nicht zum Einsatzauftrag gehörenden Aufgaben, also die Ausbildungsanteile,
zusammengefaßt.
Nähere Informationen zum Fliegerhorst und seiner Geschichte erhalten sie über diesen Link
Hier werden in Zukunft unterschiedliche Dienststellen aus unterschiedlichen Epochen aus der Geschichte von Fursty vorgestellt. Sowohl militärische als auch zivile Dienststellen werden zu Wort kommen.
Das Flugmedizinische Institut der Luftwaffe (FMI), jetzt/seit 2013 Zentrum für Luft-und Raumfahrtmedizin
Das FMI ist eine Ressortforschungsanlage des Bundes, das sowohl angewandte (Luftfahrt-) Forschungsprojekte als auch aktuelle und permanente Aufgaben zur
flugmedizinischen Gewährleistung des Flugbetriebes der Bundeswehr durchführt.
Es wurde 1959 in Fürstenfeldbruck („Wiege der Luftwaffe“) aufgestellt. Im Rahmen der Bundeswehr-Strukturreform ist ab 2021 eine Verlegung nach Köln als „Zentrum für
Luft-und Raumfahrmedizin“ in Kooperation mit dem DLR geplant.
Derzeit verfügt das FMI über ca 220 Dienstposten, etwa je zur Hälfte militärisch/zivil besetzt, davon
ca. 60 Akademiker/Wissenschaftler (Ärzte, Zahnärzte, Pharmazeuten, Psychologen, Biologen, Physiker, Mathematiker, Ingenieure, Sportwissenschaftler). Es gliederte
sich in 6 Abteilungen an den Standorten Fürstenfeldbruck, Königsbrück (bei Dresden)Manching/Obb. und Bückeburg/NDS.
Die Abt I „Klinische Flugmedizin“ (jetzt Fachabteilung II) in FFB führt die med. Eingangsuntersuchung aller Anwärter für den Fliegerischen Dienst sowie
die Folgeuntersuchungen des Fliegenden Personals in ein- bzw. drei-jährigen Abständen durch. Sie bildet zudem das Größte von 5 deutschen „Aeromedical Centers“, (Referenzeinrichtung des
Luftfahrtbundesamtes) zur med. Beurteilung ziviler (Berufs-)Piloten.
Sie verfügt über Internisten, Augen- und HNO-Ärzte, Orthopäden, Radiologen (MRT, Digitales Röntgen), einen Zahn- und einen Labormediziner.
Die Abteilung bewertet bei Vorliegen von Gesundheitsstörungen die Möglichkeit von Flugmed. Sondergenehmigungen, die der Leiter des Institutes dann ggf.
erteilt.
Die Abt II „Flugphysiologie“ in Königsbrück basiert auf dem früheren flugmed. Institut der Volks-armee mit neuen Großgeräten: eine der weltgrößten
Humanzentrifugen (10m- Arm, g-onset 6 g /sec), Höhenklimasimulationskammer (45.000‘), Desorientierungssimulator und Nachtsichtlabor.
Die Abt III „Forschung, Wissenschaft und Lehre“ in FFB führt angewandte flugmedizinische Forschung durch und bildet Fliegerärzte, Flugmed. Assistenten und med.
Fachpersonal (national und international) für den Patientenlufttransport aus (auch auf englisch).
Die Abt IV „Erogonomie/Human Factors“ in Manching erprobt Fluggerät und-Ausrüstung und bewertet sie im Rahmen der Musterzulassung unter ergonomischen
und flugmed. Aspekten.
Darüber hinaus forscht sie besonders auf dem Gebiet der Thermophysiologie (Fliegersonder-bekleidung), Vibration und psych. Faktoren ( Simulatornutzung sowie
Crew Ressource Management).
Die Abt V „ Flugunfallpathologie“ in FFB untersucht Flugunfallopfer, führt toxikologische Analysen durch und bestimmt DNA-Spuren zur Identifizierung von
(Flug-)Unfallopfern.
Die Abt VI „Flugpsychologie“ ist jetzt Teil der Fachabt. II In FFB untersucht sie alle Fluganwärter auf psych. und geistige Eignung und führt mit
fortgeschrittenen Testsimulatoren eine Eignungsanalyse und die abschließende (Flugzeug-) Musterzuweisung (!) für die Fluganwärter der Bundeswehr durch.
Darüber hinaus werden Prävention und Bekämpfung von Posttraumatischen Belastungsstörungen/ Stresssyndromen beim Fliegendem Personal im Einsatz- wie im Ausbildungs-
und Übungsflugbetrieb betrieben.